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CHP-Austria / Dom zu St. Martin

Der heilige Martin von Tours

Bei einer spannenden Stadtführung in Eisenstadt werden Sie auch den gotischen Dom St. Martin kennenlernen. Auch wenn die mächtige Kirche aus der Spätgotik stammt sieht der Dom St. Martin auf den ersten Blick nicht wirklich filigran aus. Das liegt daran, dass das heutige Burgenland in früheren Zeiten eine Pufferzone zwischen Osten und Westen war. Einige Kriege haben stattgefunden und aus diesem Grund wurde der Dom St. Martin zu einer Wehrkirche umgebaut. Am Turm können Sie sehr schön die vielen kleinen Schießscharten deutlich erkennen. Des Weiteren befindet sich der Dom St. Martin direkt an der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer mit Pulverturm. Die Innenausstattung ist sehr schlicht und modern gehalten. Von der barocken Ausstattung sehen Sie nur noch die Kanzel und die Orgel.

Baugeschichte Dom St. Martin

In einer Urkunde von 1264 können wir an der heutigen Stelle der Kirche von einer „Capella Sancti Martini de minori Martin“ lesen.

Die erste große Bauphase vom Eisenstädter Dom St. Martin beginnt 1460 unter Johann Siebenhirter, dem Pfandinhaber der Herrschaft Eisenstadt. Wussten Sie, dass Siebenhirter der Küchenchef Kaiser Friedrichs III. war. Eine dreischiffige Hallenkirche wie wir sie heute haben entsteht. Die Belagerungen von Eisenstadt durch den Ungarnkönig Matthias Corvinus und der Osmanen 1529 verzögerten die Fertigstellung des  Baues. Von ursprünglich zwei geplanten Türmen wurde nur jener im Nordwesten ausgebaut und in seiner jetzigen Form im 16. Jahrhundert vollendet.

1589 zerstörte ein Großbrand das gesamte Kirchendach und in der Folge wurde auch das Gewölbe zerstört. Ein Wiederaufbau ist nicht in Sicht.

Erst ab 1622 mit finanzieller Unterstützung von Graf Nikolaus Esterházy beginnt die zweite große brocke Bauphase vom Dom St. Martin. Zahlreiche Stiftungen ermöglichten im 18. Jahrhundert eine spätbarocke Um- und Ausstattungsphase.

Mitte des 19. Jahrunderts beginnt man die Kirche zu regotisieren. Bei den 1904 vollendeten Umsetzungen dieser Ideen wurden die barocken Altäre entfernt und die barock Raumausmalung übertüncht und schwer beschädigt. Des Weiteren hat man die barocken Rundfenster durch neugotische Maßwerkfenster ersetzt.

Die wachsende Unzufriedenheit mit dem damaligen Erscheinungsbild der Regotisierung führte in den Nachkriegsjahren ab 1949 zu einer neuerllichen umfassenden Renovierung und Neugestaltung.

Mit der Erhebung der bisherigen Apostolischen Administratur Burgenland zur Diözese im Jahr 1960 wurde die Stadtpfarrkirche nun gleichzeitig auch Dom, also Bischofskirche. Ab nun bekommt der Eisenstädter Dom St. Martin sein heutiges Aussehen.

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