
Der Tod muss ein Wiener sein
Machen Sie doch einmal eine außergewöhnliche Führung auf einem Wiener Friedhof und erfahren Sie wie man im kaiserlichen Wien den Tod „gefeiert“ hat. In der Stadt Wien gibt es insgesamt 55 Friedhöfe und jeder einzelne hat seine besondere Geschichte. Als Wiener Stadtführer möchte ich Ihnen zwei Wiener Friedhöfe vorstellen: der Wiener Zentralfriedhof und der St. Marxer Friedhof. Und wo kommt die Bedeutung „der Tod muss ein Wiener sein“ besser zur Geltung als auf einem Friedhof.
Wir, die wir nicht mehr wissen, was der prunkvolle Tod ist, die wir den Tod verstecken und ihn wie eine peinliche Angelegenheit hinter uns bringen.


Folgende Führungen stehen zur Auswahl
Mit dem Thema „Nur in Wien stirbt sich’s am schönsten.“ können Sie zwei besondere Wiener Friedhöfe kennenlernen.
Führung am Wiener Zentralfriedhof
Machen Sie mit Ihrem Wiener Stadtführer eine private Führung am Wiener Zentralfriedhof und begeben Sie sich auf die Spurensuche nach der „schönen Leich“. Nirgendwo sonst in einer Stadt wie Wien liegen Totenruhe und Lebensraum so nah beieinander wie auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Bestattungsmuseum
Seit 2014 befindet sich auch das neu gestaltete Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof. Es ist auch das einzige Museum der Welt, das sich mit dem Thema Tod und Bestattung auseinander setzt. Mit einem Wiener Stadtführer machen Sie sich im Bestattungsmuseum auf die Spurensuche nach der „schönen Leich“. Der Tod, die Angst vor dem Sterben und die Bestattung amüsant zu gestalten gibt es viele nette Anekdoten und passende Wiener Musik. Ein Spruch besagt: „Es ist fast ein Vergnügen in Wien zu sterben.“
Ehrengräber
Die Dichte an Berühmtheiten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ist einzigartig. Musiker, Dichter, Schauspieler, Wissenschaftler und Politiker haben die Geschichte Österreichs geprägt.
„Im Tod sind alle Menschen gleich“, sagt ein altes Sprichwort. Das gilt auf dem Friedhof wohl nur für den Bereich „unter der Erde“. „Zu ebener Erd“ gibt es auch hier nach wie vor das bessere Viertel und das schönere, größere Haus. Glanz und Glorie, Ansehen und Wohlstand werden über Lebzeiten hinaus eindrucksvoll dokumentiert. Um hier noch einen Überblick zu bewahren braucht man schon einen ortskundigen Stadtführer.
Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus
An dominanter Stelle, nahezu im Zentrum des Wiener Zentralfriedhofes, befindet sich „das den ganzen Central-Friedhof beherrschende Bauwerk“, wie dies in der Wettbewerbsausschreibung für die zu erbauende Friedhofskirche gefordert wurde. Somit besitzt der Wiener Zentralfriedhof eine der zwei bedeutenden prachtvollen Jugendstilkirchen Wiens. Der zentrale Kuppelraum hat einen Durchmesser von 22,7 m, ist 39 m hoch und bietet bis zu 1.600 Trauergästen Platz. Das Kuppelgewölbe ziert einen Sternenhimmel aus Goldglas auf dunkelblauem Grund.
Der jüdische Friedhof
Der alte jüdische Friedhof gleicht heute einem verwachsenen Garten, der die Vergänglichkeit alles Irdischen sichtbar werden lässt. Die einst prachtvollen und imposanten Grabdenkmäler, die Wohlstand und Ansehen dokumentierten, sind durch Wurzeln kräftiger Bäume ins Wanken geraten und von dichten Büschen überwuchert. Dennoch – und vielleicht gerade deshalb – wird hier die Vergänglichkeit spürbar. Auch wenn es keine Nachfahren mehr gibt, die die Gräber pflegen und schmücken, bleiben diese „für immer“, zumindest solange es den Friedhof gibt, bestehen. Die jüdische Religion garantiert ihren Verstorbenen eine ewige, ungestörte Ruhe bis die Sterne vom Himmel fallen. Bei einer speziellen Führung durch dieses Areal tauchen Sie mit Ihrem Wiener Stadtführer in das jüdische Leben ein.